Durch das USk Treffen in Hamburg wurde ich angeregt, das hamburger Rathaus zu zeichnen. Am Freitag war ich dort mit Mona verabredet. Das hamburger Rathaus ist ein großer Bau im Stil der Neorenaissance. Als erstes haben wir im Innenhof gezeichnet: einige Details und eine Ecke vom Hof mit dem Springbrunnen in der Mitte. Es machte Spaß, mit Bleistift und Buntstiften im "Leuchtturm"-Skizzenbuch zu zeichnen, das wir im Goody Bag bekommen hatten.
Danach gingen wir auf den Rathausplatz, wo wir eine Bank fanden, von der aus wir eine schöne Totalansicht vom Rathaus hatten. Mona schlug vor, ALLES zu zeichnen - den ganzen Rathausplatz. Ganz schnell wurden wir zu einer Touristenattraktion. „Haben Sie es selbstgezeichnet?“, fragte jemand. „Sie haben eine Vorlage bekommen...“, sagte eine Frau zu ihrem Mann. „Schade, dass ich mein Skizzenbuch nicht mit habe!“ und „Ich wünsche mir, ich könnte so zeichnen!“.
Aber dann stand plötzlich ein sehr gut angezogener älterer Herr vor uns und fing an, uns auszufragen: „Wissen Sie, wer diese Figur ist? Was hält sie in der Hand? Warum hat die Figur solche Flügel?“. Mona und ich wussten nichts, gar nichts. Der Herr gab ein paar kurze Erklärungen, verschwand und - kam wieder, setze sich zu uns auf die Bank und erzählte uns ganze Legenden über die Heiligen Katharina und St. Michael.
Ich wollte gerne diese schöne Szene in meinem Skizzenbuch festhalten und fing an, die beiden zu zeichnen. Das mochte er nicht. Er beendete schnell seine Geschichte, stand auf, guckte die Zeichnung an, kritisierte die Nase, dass er 50 Jahre zu alt aussähe und ging.