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Tuesday, October 16, 2018

Entdeckungsreise in die Ukraine Part III


Kurz vor Lviv/Lemberg gerieten wir in ein starkes Gewitter und mit einem Schlag war der Sommer vorbei: Gerade hatte die Gruppe noch gestöhnt und gejammert über unerträgliche 30° Hitze, nun bibberte sie bei geradezu sibierischen 13° und Nieselregen - der Mensch ist nun mal ein empfindliches Tierchen... ;)
Aber das Wetter war schnell vergessen und wir tauchten ein in die wunderbare Stadt.
Besonders angetan haben es mir die grandiosen Figuren auf dem Dach der Oper, die man vom Restaurant des Hotel "Panorama" auf Augenhöhe bewundern kann.

Blick auf das Dach der Oper vom Restaurant des Hotel Panorama
Aus Höflichkeit schloß ich mich der geplanten Stadtführung an - was bedeutete, dass die Zeit zum Skizzieren immer von der Länge der Anekdoten abhing...
Figuren auf dem Dach der Oper vom Opernplatz aus gesehen













Figur im Zuschauerraum der Oper
Links: Innenraum der Armenischen Kathedrale, Rechts: Atlant an einer Fassade am Rynok Platz

Links: Detail Dominikanische Kirche, rechts: Denkmal Ivan Fedorov

Ivan Fedorov brachte im 16. Jhd die Buchdruckkunst in den russisch-sprachigen Raum - rund um sein Denkmal findet regelmäßig ein kleiner Bücherflohmarkt statt. Meine Reisegefährten rümpften die Nase über das Monument wegen des sozialistischen Stils, aber mir gefiel's, so dass ich später nochmal mit etwas mehr Zeit vorbeischaute.

Bücherflohmarkt am Denkmal von Ivan Fedorov

Am Nachmittag besuchten wir den Lytschakiwski-Friedhof mit vielen wundervollen Grabfiguren - allerdings erzählte der Führer immer an den visuell langweiligsten Gräbern die ausuferndsten Geschichten, so dass ich schließlich die Höflichkeit in den Wind schoß und mich zum zeichnen verdrückte.

Figuren auf dem Lytschakiwski-Friedhof

Eine Grabfigur wird restauriert
Am Morgen vor dem Rückflug blieb noch etwas Zeit für letzte Skizzen. Eine wunderbare Reise mit vielen Entdeckungen ging zu Ende, die aber auch nachdenklich stimmte - wie in Watte gepackt hatten wir die schöne Landschaft, die herzliche Gastfreundschaft erlebt... Der Reisende, der in Kultur schwelgt und voyeuristisch hier und da tieferen Einblick ins Leben und Denken der Menschen erhält, erfährt von politischen und sozialen Konflikten dennoch aus der sicheren Ferne. Wir reisen heim - aber es bleibt der Gedanke: Harmonie und Friede sind ein zerbrechliches Glück.

Nochmals die Oper

Rückseite Museum Arsenal