Wednesday, November 7, 2018

Algodonales

Mein Mann fährt regelmäßig nach Algodonales in Andalusien zum Gleitschirmfliegen. Vor zwei Jahren war ich mal für 3 Tage mit und es hat mir so gut gefallen (hier ist mein Blog-Bericht von damals), dass ich mich sehr gefreut habe, dieses Mal eine Woche unserer 2 1/2 wöchigen Spanienreise dort zu verbringen. 

Algodonales ist ein kleiner Ort, gehört zu den weißen Dörfer (pueblos blancos), aber ist touristisch nicht so hübsch und nicht so bekannt wie seine Nachbarsdörfer Zahara oder Olvera. Der Ort ist bekannt für die gute Bedienungen zum Gleitschirmfliegen und dadurch ist er sehr lebendig, typisch spanisch und ohne jegliche touristischen Merkmale. 






Ich hatte dort eine wunderbare Woche. Jeden Morgen frühstückten wir mit der Gleitschirmgruppe in einem der Lokale am Plaza. 





Danach war Fliegen angesagt und ich hatte den Tag für mich mit meinem Sketchbook und vielen netten Begegnungen. 








Ein Mal, als ich mich auf meinem Hocker gerade setzte, kam eine Frau aus ihrem Haus und fragte mich, ob alles ok bei mir sei. Ob ich was zu trinken möchte. Sie zeigte mir, wo sie wohnte, falls ich doch noch etwas brauchte.



Ich habe die Plaza während der heiligen Siesta-Zeit gezeichnet. Es war herrlich. Ich saß dort lange, vielleicht 3 Stunden, im Schatten der Zitrusbäumen und habe die Zeit und Ruhe genossen. Eine ältere Dame kam vorbei guckte und staunte, und zeigte mir mit Freude ihr Haus auf meinem Bild „mi casa“ . Zwei Schweizer Gleitschirmflieger, die an dem Tag nicht flogen, kamen und guckten, was ich machte. Der Eine hat sich sehr für meine Zeichnung interessiert und kam jede halbe Stunde, um den Zustand zu prüfen. Es endete damit, dass er mir viele Fotos von seinen Skulpturen gezeigt hat.

Als ich diese Gasse zeichnete, merkte eine Frau, dass mein Hocker mir unbequem war und sie brachte mir einen Stuhl aus ihrem Haus. Zwei Frauen zeigten mir, dass ihre Hände mit Farbe befleckt waren, und ich habe verstanden, dass sie gerade von einem Malkurs gekommen waren.


Nach ein Paar Tage hatte ich das Gefühl, dass viele Leute mich grüßten, weil sie mich „kannten“.

Ich bin an einem Tag nach Zahara gefahren




und ebenfalls einen Tag nach Olvera. Ich konnte nicht genug haben von diesem Anblick der weißen Dörfer. Zu Füssen einer großen farbigen Kirche stapeln sich die weiße Häuser, die mit gelben / ockerfarbigen Streifen versehen sind.






Spät am Nachmittag fuhr ich öfter mal zum Landeplatz. Es war eine ausgelassene und tolle Stimmung bei der Abendsonne dort. Ständig landete jemand, die Flieger packten ihre Schirme zusammen, tauschten ihre Flugerlebnisse aus und holten ein Landegetränk bei Pepe, der jeden Tag mit seinem Getränkewagen auf dem Landeplatz steht. 



Abends wurde es wieder bei Tapas und Wein in einem der Lokale auf der Plaza gesellig.